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Am frühen Morgen des 1. Weihnachtsfeiertages brannte im Bottroper Busdepot der Vestischen Straßenbahnen GmbH die Fahrzeughalle mit 68 Linienbussen komplett aus und stürzte teilweise ein. Weitere 11 Busse wurde durch Hitze beschädigt.
Der Totalverlust von etwa einem Drittel der Gesamtflotte der Vestischen stellt den Verkehrsbetrieb vor große logistische Probleme. Vom Bottroper Depot aus wird für gewöhnlich Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen Buer versorgt, da dieser Bereich vom eigentlichem Kerngebiet der Vestischen, dem Kreis Recklinghausen, etwas abgelegen ist. Die Zentrale befindet sich in Herten, und am dortigen Betriebshof parken auch noch mal 130 Busse.
Da über die Feiertage nur eingeschränkter Verkehr auf dem Fahrplan steht, konnte man diesen Fahrplan mit etwas Verspätung aufnehmen, und dann planmäßig fahren. Es wurden einfach ein paar Busse aus Herten geholt, und los gings.
Jetzt zeigt sich auch die Solidarität in der Branche: Privatunternehmer stellten prompt 20 Busse leihweise zur Verfügung, mit denen jetzt auch am normalen Werktag die Spitzen im Berufsverkehr gemeistert werden können.
Das Gebäude wurde im Bereich der Fahrzeughalle komplett zerstört, zum Teil stürzte das Dach ein. Die Werkstatt und der Bürotrakt wurden durch Löschwasser und Ruß nur leicht beschädigt. Die vor der Halle geparkten Busse, darunter auch der mit einer Brennstoffzelle betriebene Wasserstoffbus, wurden durch die Hitze beschädigt. Hier wurden wohl Kunststoffteile verformt, und der Lack angegriffen. Der Wasserstoffbus darf aus Brandschutzgründen nicht in der Halle geparkt werden, was angesichts der in der ausgebrannten Halle sichtbaren Stahlgerippe wie ein schlechter Scherz wirkt.
Mittlerweile sind sich die Ermittler auch ziemlich sicher, dass die Ursache für den Brand in einem technischen Defekt im Batteriekasten eines der Busse gewesen sein soll. Nach Bekanntwerden dieser Ursache überprüfte die Vestische sofort alle 23 verbliebenen Fahrzeuge des fraglichen Typs, um eine Wiederholung der Katastrophe ausschließen zu können.
Zudem wartet die Vestische darauf, das Gelände wieder zum Abstellen der Fahrzeuge nutzen zu können. Denn zur Zeit müssen die Busse in der Frühe aus Herten geholt, und nachts zum Dienstschluss wieder dort hin gebracht werden.
Ich selbst bin heute mit dem Bus unterwegs gewesen, und am ZOB in der Bottroper Innenstadt war nichts von den logistischen Problemen zu bemerken. Davor ziehe ich meinen Hut, und sage ein großes Danke an alle Helfer, und vor allem auch die Unternehmer, die ihre Busse zur Verfügung stellen.
Also wenn bei uns 1/3 der Flotte wegfallen würde… ohh mein Gott. Den Busfahrern wäre es egal, die Sitzen auf Ihrem Stuhl und fahren ihre Route. Egal ob die an der Haltestelle erst in 2 Minuten losfahren dürften oder ob sie 10 Minuten zu Spät sind. Ich schweife ab….
Also Cool ist echt das bei euch die Unternehmen so zusammenhalten. Ich frage mich nur wie schnell bekommt man den so einen neuen Bus wenn man den beim Nutzfahrzeughändler oder wo auch immer bestellt. Das dauert doch bestimmt ewigkeiten, wenn dann noch Stadt oder Kreis Eigentümer ist muss man darüber ja auch noch abstimmen, Angebote einholen etc. *hände übern opf*
So ein Bus, der im Schnitt ne viertel Million kostet, wird nicht auf Halde gebaut, sondern nur auf Bestellung. Das heißt: Die Vestische bestellt jetzt die neuen Busse, und dann erst werden die gebaut.
Ne interessante Frage wirft der Björn drüben im Bottblog auf: Als öffentlich-rechtliches Unternehmen kann die Vestische ja eigentlich nicht pleite gehen. Existierte da überhaupt die passende Versicherung, oder bezahlt der Steuerzahler die neuen Busse?