Letzte Woche war die Frage der Woche in der WAZ: „Was soll Stevens für Schalke bringen?“ Heute nun findet sich in der Zeitung eine Auswahl der Leserzuschriften zu diesem Thema.
Ich will mal hier auf die ein oder andere Meinung eingehen:
Die Frage, ob Stevens, der dritte Trainer in diesem Jahr,…
Warum der dritte Trainer? Das klingt wieder nach Chaos im Verein. Magath musste gehen, war besser so, Rangnick war der und wäre auch weiter der Richtige gewesen. Seinen Rücktritt wegen Burnout konnte niemand im Verein vorher sehen.
…mit dem Spielsystem seines Vorgängers Rangnick klarkommt, stellt sich für den „Meister der Herzen“ so eigentlich nicht. Der Verein behält ja die bewährten Assistenztrainer, die Huub Stevens taktisch beratend zur Seite stehen, und mit ihm Erfolg haben werden.
Das ist ein wichtiger Punkt: Der Kapitän wurde ersetzt, die Mannschaft und die Offiziere bleiben. Das vereinfacht das Beibehalten des eingeschlagenen Kurses. Aber Huub Stevens hat trotzdem seine eigene Vorstellung von Fußball, und wird diese auch durchsetzen. Und das muss ja nicht zwangsweise schlecht sein, da es nur, um bei diesem Bildnis zu bleiben, Kurskorrekturen sein werden.
OK, ein anderer Leser schreibt:
Mit Tradition und Hoffnung soll Stevens eine fußballerische Wiederbelebung des Schalker Fußballs beginnen…
Warum beginnen? Fortsetzen soll er sie, denn begonnen hat die Wiederbelebung bereits unter Ralf Rangnick!
…Die größte Schwäche der Schalker Fans und Verantwortlichen war immer der Traum von absoluter Größe…
Richtig: War! Denn die Vereinsführung hat sinnvollerweise darauf verzichtet, einen Fahrplan für die Meisterschaft festzulegen. Diese bleibt zwar langfristig Ziel, soll aber nicht auf Biegen und Brechen erzwungen werden.
…Halten wir es mit dem Fußballlehrer Branco Zebec: Trainer sind Glücksritter mit beschränkter Haftung. Außerdem darf man nicht vergessen, Stevens ist auf Schalke schon einmal gescheitert.
Kann ich mich nicht dran erinnern. Huub Stevens konnte, als nicht so gut lief, in Ruhe weiter arbeiten, und ist 2002 mit Erfolg im Rücken gegangen. Von sich aus.
Das Einzige, was ich persönlich Stevens dabei vorwerfe, ist die Art. Er wollte wegen seiner kranken Frau zurück nach Holland, und ist schließlich in die andere Richtung, nämlich nach Berlin gefahren.
Das der Schreiber der letzten Meinung aus Dortmund kommt, überrascht bei der Wortwahl und dem abschätzigen Tonfall nicht wirklich, oder?
Auf den Punkt bringt es ein weiterer Leser:
Das ewige Gerede von der Philosophie im Fußball nervt allmählich. Das hektische Tagesgeschäft Fußball erlaubt doch gar keine langfristige Betrachtungsweise mehr. Seit jeher gilt, wer gewinnt, hat alles richtig gemacht! Der Fußballfan kann am Ergebnis ablesen, ob die Strategie des Trainers aufgegangen ist. Dazu braucht er keine Pseudointellektuellen. Siege sind durch nichts zu ersetzen. Auch nicht durch die schönste Philosophie. Und nur daran werden Trainer, also auch Huub Stevens, gemessen.
Bravo! Dem ist nichts hinzuzufügen.
In diesem Sinne, ich wünsche Euch ein schönes Ligafreies Wochenende. Viel Spaß heute Abend beim Länderspiel!
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