Vorhin fragte die Cindy von der Blogwiese über Twitter, ob eine gute Statistik für mehrere Blogs gibt. Anforderung: Alle Autoren sollen da jeweils drauf zugreifen können.
Nun, die einstimmige Empfehlung lautete: Piwik.
Da es aber scheinbar zu Piwik noch Fragen gibt, hier mal ein Einzelheiten dazu.
Piwik wird, wie WordPress, als Zip-Archiv geladen, und im eigenen Webspace mit PHP und MySQL installiert. Ich habe mich hier für die Einrichtung in einer Subdomain entschieden, und greife von von meinen Blogs aus darauf zu. Dazu richte ich in Piwik die einzelnen Blogs ein, und kann bei Mehrbenutzerblogs auch den Autoren Zugriff gewähren. Dazu später mehr.
In den einzelnen WordPress-Installationen habe ich dann das Plugin WP-Piwik eingerichtet. Das ist nicht unbedingt nötig, man kann den Tracking-Code auch manuell ins Theme schreiben (was bei fehlendem wp-footer()
eh gemacht werden muss), aber das Plugin bietet neben der automatischen Einbindung auch eine Schnellübersicht im Dashboard, und eine Unterseite im WP-Backend. Hier bekomme ich schon mal einen groben Überblick über die Zugriffszahlen der letzten Woche. In den Plugin-Einstellungen kann ich festlegen, welche Benutzerrollen auf die Seite zugreifen dürfen. Macht Sinn, um in Mehrbenutzer-Blogs z.B. Redakteuren Einblick zu gewähren, den Autoren diesen aber zu verweigern. Im Extremfall könnte ich sogar registrierten Lesern Zugriff auf die Statistik gewähren. Macht keinen Sinn, wäre aber möglich.
In der Piwik-Seite im WP-Backend gibt es dann einen Link auf die Piwik-Installation. Hier ist eine eigene Anmeldung notwendig, so dass ein Autor im Backend die Statistik sehen kann, die Details in der Piwik-Installation aber nicht. Hier muss jeder Benutzer einzeln eingerichtet werden, und ich kann genau festlegen, wer auf welche Domain zugreifen darf. So darf Thomas, mein Co-Autor im Linux-Blog, zwar auf Piwik zugreifen, aber sieht dort auch nur die Zahlen vom Linux-Blog. Auf die Statistiken von diesem Blog hier, und auch von Anja’s Blog, hat Thomas keine Zugriff. So kann man jedem Benutzer nur die für ihn relevanten Statistiken präsentieren, die anderen Zahlen bleiben ihm verborgen.
Piwik selbst bezeichne ich gerne als Google Analytics in Open Source. Der Funktionsumfang ist ähnlich, nur ohne dieses ganze Ajax-Gedöne. Ich sehe die Ein- uns Ausstiegsseiten, sehe welche externen Links angeklickt wurden, und kann auch Ziele wie den Kauf eines Artikels festlegen und deren Erreichen überwachen.
Es gibt die Option, in die Blogs einen iframe einzubauen, um den Besuchern eine Opt-Out-Funktion zu bieten. Somit können die Besucher sich aus Datenschutzgründen von der Zählung ausschließen lassen. Die IP-Adresse der Besucher lässt sich grundsätzlich anonymisieren. Somit ist den deutschen Datenschutzbestimmungen auch genüge getan, und ist damit für deutsche Blogger auf jeden Fall vorzuziehen. Google Analytics steht ja da mächtig in der Kritik, weil die Daten in USA gespeichert und ausgewertet werden. Piwik speichert auf dem eigenen Server bzw. Webspace.
Bleibt noch zu erwähnen, dass Piwik für jede Art Webseite genutzt werden kann. Man ist natürlich nicht an WordPress oder Blogs gebunden, der Tracking-Code lässt sich natürlich auch in statische Seiten oder andere CMS einbinden.
Ich benutze Piwik schon seit einigen Monaten und bin sehr zufrieden damit. Google Analytics hatte ich ja noch nie genutzt, aber gegenüber den wordpress.com-SiteStats ist Piwik deutlich komfortabler. – Und schön dass man (wie ich) auch ein/das anonymisier-Plugin nutzen kann.
Ich nutze Piwik seit letzten Sommer, und habe vorher u.A. auch Google Analytics benutzt. Obwohl ich eigentlich Google-freundlich eingestellt bin, hatte ich bei Analytics aber Brauchschmerzen wegen dem Datenschutz.
Zuvor hatte ich mich auf WebReflow verlassen, und Semmelstatz. Aber beides wird nicht mehr gepflegt, daher habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Wobei WebReflow nebenbei noch mitläuft, das braucht aber eine eigene Installation samt Lizenzkey je Domain.
Bei mir läuft StatPress! Sieht ganz net aus! Manche Seiten haben noch Google-Analytics.
WebReflow muss ich noch ausprobieren!^^
Tja, da war ich mir erst mal nicht sicher, was ich mir Deinem URL machen sollte…
StatPress und Analytics übertragen die Daten nach USA, wo das deutsche Recht nicht anwendbar ist. Somit verstoßen beide gegen das BDSG, sagen einige Rechtsgelehrte.
WebReflow wird nicht mehr gepflegt, ich konnte letztens nicht nicht mal mehr nen Lizenz-Key für ein weiteres Projekt anfordern. Naher kann ich Piwik nur wärmstens empfehlen.